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Hanglage

Weinwissen
Flachlage, Hanglage, Steillage
 
 
 
              
Der Vorteil der Hanglage wurde schon frühzeitig  erkannt. So gab es im alten Rom das geflügelte Wort "Bacchus amat colles"  (Bacchus liebt die Hügel).  In Deutschland  zum Beispiel sind rund 60% der Rebflächen in Hang- oder Steillage angelegt, zu  den steilsten der Welt zählen die Lagen Calmont (68%) im Anbaugebiet  Mosel-Saar-Ruwer und Engelsfelsen (75%) im Bühlertal Anbaugebiet Baden.  
        
Der hohe Anteil Rebfläche an  Steillagen ist heute hingegen auch ein massgeblicher Grund für die  wirtschaftlich angespannte Situation bestimmter Weinregionen in Europa. Trotz  genutzter Rationalisierungsmöglichkeiten sind durch den geringen  Mechanisierungsgrad kaum genügend Gewinne realisierbar und so gibt es auch kaum  langfristige Existenzperspektiven für Weinbaubetriebe mit stark reduzierter  Mechanisierung. Bei sehr steilen Hängen muss das Anlegen von Terrassen  erfolgen. Hier eine Übersicht:
             
Hangneigung - Mechanisierungsgrad
                   
0 – 20 % - Flachlage - Vollmechanisierung
               
21 – 30 % - Schwache Hanglage - Teilmechanisierung, je nach Fabrikat sind Vollernter einsetzbar.
               
31 – 40 % - Mittlere Hanglage - Teilmechanisierung möglich mit Kettenschlepper und Geräteträgern
               
41 - 50 % - Starke Hanglage
               
> 51 % - Steillage - Reduzierte      Mechanisierung durch Seilzug. Rest in  Handarbeit, Transportarbeiten durch      stationäre Einschienenbahn möglich
    
Die Sonnenbestrahlung ist an den Hanglagen  intensiver als in der Ebene. Zudem profitieren die Südhänge von einer längeren  Sonnenscheindauer.
Hanglagen sind auch oft vor Frost geschützt, weil  die Kaltluft in tiefere Bereiche abfliesst. Das erlaubt auch Weinbau in kühleren  Klimazonen. Ein weiterer Vorteil ist die Flachgründigkeit. Nachteile können sein: Stärkere Erosion des Bodens und eine aufwendigere Bearbeitung.  

Im Italienischen werden Hanglagen als Colli  (Hügel, auch als Colline oder Sori benannt) und in Frankreich als Côte (auch  häufig Côtes oder Coteaux) bezeichnet. Bei mehr als 26% Hangneigung  wird in Österreich ein Wein aus solchen Lagen als Bergwein bezeichnet, der  besonderen gesetzlichen Bestimmungen unterliegt.



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