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Toskana Weine

Weinwissen
TOSKANA - WEINREGION IN ITALIEN


Die Toskana  (italienisch Toscana) ist eine Region in Mittelitalien, die sich in die  Provinzen Grosseto, Livorno, Lucca, Pisa, Arezzo, Florenz, Pistoia, Siena und  Massa-Carrara gliedert und sich zwischen Ligurischem Meer und dem nördlichen  Teil der Apenninen erstreckt. Fläche: 22'993 km2. Einwohner: ca. 3.6 Mio.  Hauptstadt: Florenz (italienisch Firenze) mit knapp 400'000 Einwohnern.


Sanft geschwungene  Hügelketten, dazwischen die Zacken der Zypressen und schnurgerade  Weinstockreihen: Wir sind im Herzstück der Toskana. Die italienische Region umfasst rund 63.633 Hektar  Rebfläche.

So wie in Frankreich Bordeaux und Burgund die berühmtesten  Weinbaugebiete sind, gilt dies in Italien - neben der Region  Piemont - für die  Toskana. Die Region liegt an der ligurischen Küste und wird im Osten von  Apenninen begrenzt. Auch die drittgrösste italienische Insel Elba zählt zur Region. Sie ist landschaftlich eine  der schönsten, sowie geschichts- und kunstträchtigsten Gebiete Italiens.

Bild rechts "Bolgheri Castle" und ganz rechts San Gimignano

Weit vor  Christi Geburt und vor den Römern bauten hier die Etrusker Wein an, somit zählt  die Toskana zu der ältesten  Weinbau-Gebieten Europas. In der Antike bildete das Gebiet das nach dem Urvolk  benannte Land Etruria, auf römisch Tuscia. Daraus entstand dann im Laufe  der Zeit der Name Toscana. Ab dem dritten Jahrhundert vor Christi  wurden dann die Etrusker von den Römern aufgesaugt. Die Römer verliehen das Land  an altgediente Legionäre für ihre Verdienste um das Vaterland.

Nach dem Verfall  des römischen Imperiums wurde die Toskana von Goten, Byzantinern, Langobarden  und Franken beherrscht. Unter Kaiser Karl dem Grossen (742-814) wurde die Via  Francigena (dt. Frankenstrasse) erbaut, die Nord- und Süditalien verband und in  der Toskana durch Lucca, San Gimignano, Siena und Radicofani führte. Ab dem 11.  Jahrhundert entstanden die lange verfeindeten Stadtstaaten Florenz und Siena,  sowie weiter nördlich Genua und Venedig. Zu dieser Zeit begann durch den Bedarf  der rasch wachsenden Städte die Blüte der toskanischen Wein-Kultur. Schon im  Mittelalter war der ”Wein von Florenz” weithin bekannt und liess sich bis nach England und  Russland verkaufen. Untrennbar verbunden mit der Geschichte ist die Familie der  Medici, die in höchstem Masse Kunst, Wissenschaft und Weinbau förderten. Ab  Anfang des 16. Jahrhunderts wurde unter der Herrschaft der Medici die Toskana  geeint und im Jahre 1569 von Papst Pius V. (1504–1572) zum Grossherzogtum  erhoben.

Grossherzog Cosimo III. (1642-1723) führte Anfang des 17. Jahrhunderts 150  Rebsorten ein, unter anderem Cabernet Sauvignon (Uva Francesca). Nach Aussterben  der Medici trat Franz Stephan von Lothringen das Erbe an. Im Jahre 1860 wurde  die Toskana durch Volksabstimmung mit dem Königreich Sardinien vereinigt, mit  dem es dann 1861 im neuen Königreich Italien aufging. Unter Cosimo III. wurden  im Jahre 1716 auch die Grenzen für die Weinbaubereiche  Carmignano, Chianti, Pomino und Val d´Arno di Sopra festgelegt, diese zählen somit zu den ersten  amtlich festgelegten Ursprungs-Bezeichnungen Europas.

Im 19. Jahrhundert  definierte Baron Ricasoli die strengen Regeln  für die Herstellung eines Chianti, des wohl bekanntesten Weins der Toskana -  vielleicht ganz Italiens.

Das grosse Gebiet ist im Norden und Osten von den Apenninen begrenzt. Die  Weingärten erstrecken sich von den Bergen bis zur tyrrhenischen Küste. Bis zu  zwei Dritteln liegen die Rebflächen an Berghängen zwischen 100 und 500 Meter  Seehöhe, die selbst bei sommerlicher Trockenheit von kühlem Wind bestrichen  werden. Die Weinlandschaft wechselt sich mit Olivenhainen und umfangreichen  Wäldern ab. Insgesamt 14 wunderschöne Weinstrassen führen durch die Region.  

Heute gilt die Toskana als eines der Zentren des italienischen  Qualitäts-Weines. Der Anteil der DOC- und DOCG-Weine beträgt rund 45 Prozent.  Hier ist auch das Phänomen der ”Vini da Tavola” entstanden, heute als  IGT  bezeichnet, die oft die engen DOC-Grenzen in Frage stellen und manche davon  sogar DOCG-Weine übertreffen. Die als Super-Toskaner bezeichneten Weine waren  zum Beispiel Sassicaia und  Ornellaia. Furore machte auch der IGT-Weisswein  Galestro. Die Toskana ist auch die Heimat des berühmten Heiligen Weines Vin  Santo. Ab den 1990er-Jahren entwickelte sich die Maremma, eine Landschaft im  südwestlichen Teil der Region, zu einem neuen rasch wachsenden Hoffnungs-Gebiet.  Viele bekannte Weingüter investieren hier in neue Rebflächen. Zum Beispiel die  zu den bedeutendsten toskanischen und auch italienischen Wein-Produzenten  zählenden Antinori, Banfi, Frescobaldi und Ricasoli.

Eine  kuriose Sitte war in der Toskana der "governo". Er bestand in der Beimischung  getrockneter Trauben oder ihres Mosts um eine zweite Gärung hervorzurufen. Viele  Winzer nutzten ihn, um ihren jungen Chianti süsser, runder und leicht prickelnd  zu machen oder als Stärkung für eine längere Reife. Heute feiert der Governo ein  gewisses Comeback.

Die meisten  Chianti-Classico-Erzeuger- und Abfüller gehören zum sogenannten Consorzio Gallo  Nero mit ihrem Emblem, dem schwarzen Hahn.
Es gibt  noch einen zweiten Verband, allerdings sind Bemühungen im Gange, beide  zusammenzuschliessen. Grosse Häuser gehören oft keinem Verband an.


Die Rebsorten  und DOC-Zonen der Toskana

Einige spezielle Rebsorten aus der Toskana sind:  Brunello di Montalcino, Canaiolo bianco, Canaiolo nero, Ciliegiolo, Colorino, Malvasia del  Chianti, Mammolo, die alte  Moscato-Art Moscadello,  Prugnolo Gentile,  Sangioveto (auch San  Gioveto), Trebbiano Toscano,  Vernaccia di San Gimignano.
Zugelassen oder empfohlen sind aber auch diese Rebsorten:

rot / rosé: Aleatico, Alicante,  Alicante Bouschet,  Ancellotta,  Barbera, Barsaglina, Bonamico, Bracciola Nera,  Cabernet franc, Cabernet Sauvignon,  Caloria, Canina Nera, Colombana Nera, Foglio tonda,  Gamay, Gropello di Santo  Stefano, Gropello Gentile, Malvasia Nera di Brindisi, Malvasia Nera di Lecce,  Mazzese, Montepulciano, Pinot Nero,  Pollera Nera, Schiava Gentile,  Syrah,  Teroldego, Vermentino Nero.

weiss: Albana, Albarola, Ansonica, Biancone di Portoferraio, Clairette,  Chardonnay,  Durella, Grechetto,  Greco, Livornese Bianca, Malvasia Bianca di  Candia, Moscato Bianco, Müller-Thurgau,  Pinot Bianco,  Pinot Grigio, Riesling Italico, Riesling Renano, Roussanne,  Sémillon, Sylvaner Verde, Traminer  Aromatico, Verdea, Verdello, Verdicchio Bianco,  Vermentino oder Vermentino  Bianco.  


Toscana San Gimignano
40 DOC/DOCG-Zonen sind:


* Ansonica Costa dell´Argentario
* Barco Reale di Carmignano
* Bianco della Valdinievole
* Bianco dell´Empolese
* Bianco di Pitigliano
* Bianco Pisano di San Torpè
* Bolgheri
* Bolgheri Sassicaia
* Brunello di Montalcino (DOCG)
* Candia dei Colli Apuani
* Capalbio
* Carmignano (DOCG)
* Chianti (DOCG)
* Chianti-Classico (DOCG)
* Colli dell´Etruria Centrale
* Colli di Luni
* Colline Lucchesi
* Cortona
* Elba
* Montecarlo
* Montecucco
* Monteregio di Massa Marittima
* Montescudaio
* Morellino di Scansano
* Moscadello di Montalcino
* Orcia
* Parrina
* Pomino
* Rosso di Montalcino
* Rosso di Montepulciano
* San Gimignano
* Sant´Antimo
* Sovana
* Val d´Arbia
* Val di Cornia
* Valdichiana
* Vernaccia di San Gimignano (DOCG)
* Vino Nobile di Montepulciano (DOCG)
* Vin Santo del Chianti
* Vin Santo del Chianti Classico

* Vin Santo di Montepulciano
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